Nach dem das Netzwerk Organspende NRW e. V. bereits in der ersten Jahreshälfte für den Organspendepreis 2021 der Stiftung ÜberLeben mit der Foto-Wanderausstellung „Leben schenken – Organspende in NRW“ nominiert war, kann sich das Netzwerk über den diesjährigen „Preis zur Förderung der Organspende“ 2021 der Deutschen Transplantationsgesellschaft freuen.
Die Juri bewertete das Projekt „Organ Dance changes lives“ am besten unter allen Einsendungen.
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Eröffnungssitzung der diesjährigen DTG-Tagung am 07.10. 2021 in Stuttgart statt.
Hintergrundinformationen zu dem Pojekt „Organ Dance changes lives“
Ballett und Organspende – geht das zusammen?
Alfonso Palencia, ehemaliger Ballettdirektor am Theater Hagen, hat gezeigt, dass dies sogar ausgesprochen gut funktioniert! Der Spanier präsentierte bereits 2018 mit „Dancing Souls“ einen zeitgenössischen Ballettabend mit unterschiedlichen Werken. In allen Stücken ging es im weitesten Sinne um Körper, Seele und Herz – „Luminous heart“ war ein ganz Besonderes und griff ganz konkret das Thema Organspende auf.
Damals nahm das Netzwerk den Kontakt zu Alfonso Palencia auf. Über die Jahre wurde die Idee gemeinsam weiterentwickelt, ein ganzes Ballettstück zum Tag der Organspende auf die Bühne zu bringen. Eigentlich sollte die Premiere live auf dem Marktplatz in Bonn zum Tag der Organspende gefeiert werden, aber durch die Corona Pandemie war das in diesem Jahr leider nicht möglich.
So entstand die Idee, das Ballett in einem Film festzuhalten und es so allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen.
Alfonso Palencia ist bereits in jungen Jahren in seinem Heimatland Spanien mit dem Thema Organspende in Berührung gekommen. Es gab einen Fall in seiner Familie und auch in seinem Freundeskreis: Eine Transplantation ist gut gegangen, die andere leider nicht. Seither bewegt das Thema ihn. Es erschreckt ihn, dass es in Deutschland so wenige Spender gibt, und er möchte das Ballett dafür nutzen, die Zuschauer zu erreichen und ihr Bewusstsein gegenüber diesem Thema zu schärfen.
Als Künstler möchte er durch seine Kunst etwas bewegen, eine Botschaft senden! Er erfuhr selbst, was Organspende für die Betroffenen und auch für die Angehörigen und Freunde bedeutet: die ständige Unruhe. Die Hilflosigkeit, weil man nur hoffen und begleiten, aber nichts tun kann. Die Stunden, die man im Krankenhaus wartet …
In einer tänzerischen und abstrakten Darstellungsweise setzen sich nun die Tänzerinnen Melanie López López, Ran Takahashi und der Tänzer Bobby Briscoe mit dem Leben eines Menschen auseinander, der auf ein lebensrettendes Organ wartet.
In der ersten Phase wird die verzweifelte Zeit des Wartens, der Unruhe, der Hilflosigkeit inszeniert, die sich in der zweiten Phase – der Zeit nach der Transplantation – umkehrt in eine hoffnungsvolle positive Grundstimmung. Die Lebensgeister sind wiedererweckt.